drums

Jens Düppe

Hendrik Soll

piano

Matthias Eichhorn

bass

Klarinette und die noch seltener zu hörende Alt-Klarinette in Verbindung mit einer fantastischen Rhythmusgruppe ‒ und dieses Quartett um Bandleader Oliver Leicht spielt modernen, melodischen Jazz. So lässt sich das Ensemble kurz und prägnant beschreiben. 
Im Programm finden sich Kompositionen von so unterschiedlichen Musikern wie Cole Porter, Charlie Parker, Duke Ellington, Jimmy Giuffre und Lester Young ‒ teils in Arrangements von Leicht selbst oder adaptiert von berühmten Vorlagen wie z.B. von Bob Brookmeyer. Diese bilden den großen Rahmen, in dem die vier Musiker bei jeder Darbietung ihr raumfüllendes, musikalisches Gemälde gemeinsam neu kreieren. 
Um den Band-Sound näher zu beschreiben, sei ein Zitat erwähnt, das über Leicht´s Kompositionen bereits zu lesen war: „Die Musik erklingt erkennbar im Geist einer Zeit, als gestandene Männer noch Melodien intonieren durften.“

Oliver Leicht

alto-clarinet/clarinet

Den Jazzkeller Frankfurt und seine so geschichtsträchtige wie faszinierende Atmosphäre erlebt Oliver Leicht nun seit mehr als 30 Jahren. Zunächst als Zuhörer, später oft selbst auf der Bühne ergaben sich für ihn immer wieder herrliche musikalische Momente in diesem Kellergewölbe, dessen Wände den Geist dieser Musik, genannt Jazz, quasi ausatmen. Nachdem er 2005 Saxophonist der hr-Bigband wurde, verlegte er ein paar Jahre später seinen Lebensmittelpunkt von Köln wieder nach Frankfurt. Seitdem stellte er unregelmäßig aber häufiger verschiedene Quartett-Besetzungen zusammen, mit denen er Titel des Great American Songbook sowie einige eher selten zu hörende Kompositionen alter Jazz-Größen im „Keller“ aufführte. Dabei kristallisierte sich die Besetzung der vorliegenden Veröffentlichung heraus:
Hendrik Soll am Piano, Jens Düppe am Schlagzeug und Matthias Eichhorn am Kontrabass. Alle drei langjährige musikalische Weggefährten von Leicht, alle drei der spontanen Improvisation genauso zugeneigt wie dem gemeinsamen Spiel innerhalb vorgegebener Arrangements und alle drei, nicht zuletzt wegen besagter Atmosphäre, immer wieder gerne auf der Bühne des Jazzkellers. Der Bandleader an Klarinette und Alt-Klarinette ließ kurzentschlossen das Konzert im Dezember 2017 aufzeichnen, und deswegen liegt der akustische Teil dieser Aura nun auf CD, Vinyl und im Download vor.
Leichts sechste Veröffentlichung unter eigenem Namen ist gleichzeitig die erste ohne Eigenkompositionen. Mit Titeln von Jimmy Giuffre, Cole Porter, Lester Young und Charlie Parker sowie einem Arrangement adaptiert von Bob Brookmeyer wird eine kleine Auswahl seiner musikalischer Idole präsentiert – manches davon arrangiert von ihm selbst.
„Das mit den Arrangements ist dann doch auch im Quartett wieder passiert...“ sagt der Bandleader mit leichtem Schmunzeln zur aktuellen Veröffentlichung. „Ich liebe die Klarinette, die Improvisation und die Freiheit, die man mit einer so fantastischen Rhythmus-Gruppe hat, aber eben einfach auch den arrangierten Teil des Jazz!“ Letzteres mag begründet sein durch die vielen Jazz-Orchester und Großbesetzungen mit denen er „… das Glück hatte, musizieren zu dürfen“, wie er selbst betont. Allerdings übten schon immer auch Combo-Aufnahmen mit arrangiertem Gehalt eine große Anziehungskraft auf ihn aus. Diese Vorliebe manifestiert sich auf der vorliegenden Aufnahme z.B. bei Titeln wie „Bernie´s Tune“ und „Segment“. Beide Fassungen hat er schon vor einigen Jahren geschrieben und oft aufgeführt, aber wie im Falle „Bernie´s Tune“ nie aufgenommen. „Segment“ findet sich bereits auf der CD „Herrenrunde“ von 2007, allerdings mit Alt-Saxophon und Gitarre deutlich anders besetzt. „Four Brothers“ hat die Band zwar oft gespielt, das vorliegende Arrangement entstand jedoch eigens für diese Aufnahme.
Cole Porter´s „Love For Sale“ wiederum haben Hendrik Soll und Oliver Leicht als Mitglieder von Bob Brookmeyers New Art Orchestra aufgenommen. „Diese Fassung hat mich vom ersten Moment an begeistert! Es ist eine relativ lange, aber unglaublich spannende Version, und doch nur Cole Porter's Verse und Song einmal durchgespielt. Keine Wiederholung! Bob hat mich freundlicherweise die Partitur studieren lassen. Da gab es schon die eine oder andere musikalische Offenbarung.“ Das Quartett hatte kurz nach den Aufnahmen im Jazzkeller noch einen Konzert-Mitschnitt im Rahmen der Combo-Konzertreihe „Jazzclub im Hörfunkstudio II“ der hr-Bigband. Der Take aus diesem Konzert gefiel Leicht noch besser als die Jazzkeller-Aufnahme, weswegen er sich zur Veröffentlichung dieser Version entschloss: „… ein bisschen weniger Keller, aber immer noch Frankfurt und live!“
Zur Vinyl-Pressung ist anzumerken, dass es sich um eine auf 300 Stück limitierte Sonderedition handelt. Die Platten sind durchgehend nummeriert, und jedem Exemplar liegt ein signierter Foto-Print bei. Im Format 13x18cm präsentiert Oliver Leicht sich so auch als Fotograf – 300 Bilder, entstanden sowohl in und um Frankfurt als auch während der Aufnahmen und der Audio-Produktion.
Schließen kann man hier am besten mit dem Zitat des Bandleaders, das sich auch auf dem Cover findet:
„Some of my favorite tunes, some of my favorite fellow musicians. Hope you enjoy listening!“
OLIVER LEICHT QUARTETT
OLIVER LEICHT Jazzkeller Frankfurt Live
available on CD, Vinyl & digital on Floatmusic